Gynäkologische Vorsorgeuntersuchung

Die jährliche Vorsorgeuntersuchung dient der Früherkennung von gut- und bösartigen gynäkologischen Erkrankungen. Sie beinhaltet eine Beurteilung des äußeren Genitals sowie der Scheidenschleimhaut und des Gebärmutterhalses. Dieser wird mit einem speziellen Mikroskop beurteilt und anschließend der Krebsabstrich („PAP-Abstrich“ nach der Färbemethode nach Papanicolaou) entnommen. Es erfolgt eine manuelle Untersuchung um tastbare Veränderungen auszuschließen und allfällige Schmerzen genau lokalisieren zu können. Daran anschließend wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Über die Vaginalsonde können Gebärmutter, Gebärmutterschleimhaut, Eileiter und Eierstöcke sowie der Douglas Raum sehr genau beurteilt werden. Komplettiert wird die Untersuchung durch ein Abtasten der Brust, welche jedoch die ausführliche jährliche radiologische Brustuntersuchung ab dem spätestens 45. Lebensjahr nicht ersetzt! Je nach Notwendigkeit und Beschwerden erfolgen zusätzliche diagnostische Maßnahmen (Beurteilung des Scheidensekrets unter dem Mikroskop, Abnahme von speziellen Abstrichen, Entnahme von Gewebeproben, Blutuntersuchungen). Eine Harnuntersuchung wird bei jeder Patientin durchgeführt.

Wissenswertes zum Krebsabstrich

Im Abstrichpräparat des Gebärmutterhalses befinden sich Schleimhautzellen, welche im Labor mittels einer speziellen Färbemethode behandelt werden. Anschließend werden sie unter dem Mikroskop beurteilt und der Abstrich „benotet“ (PAP I – V).

 

PAP I+II Normalbefunde Kontrolle in 1 Jahr
PAP III Kontrollbedürftiges und nicht einschätzbares Zellbild, entzündliche Veränderungen möglich, Bösartigkeit nicht auszuschließen Kurzfristige Kontrolle nach Entzündungsbehandlung
PAPIIID Zellen einer leichten bis mäßigen Dysplasie Kontrolle in 3 Monaten, ggf. Gewebeprobe
PAP IV Zellen einer mäßigen bis schweren Dysplasie Konisation
PAP V Zellen eines bösartigen Tumors Weiterbetreuung am Zentrum

Zellveränderungen am Gebärmutterhals werden großteils durch Hoch-Risiko-Typen der humanen Papillomviren (HPV) hervorgerufen > siehe HPV Infektion. Die Entwicklung zum Gebärmutterhalskrebs erfolgt stufenweise. Die Vorstufen oder „Dysplasien“ werden in drei Schweregrade unterteilt (CIN I, II und III).

Durch den jährlichen Krebsabstrich können Zellveränderungen am Muttermund rechtzeitig erkannt und behandelt werden!